5. Dezember

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Heute ist der zweite Advent und statt eines simplen Bildes bekommt ihr heute etwas zu lesen. Der folgende Text soll euch vor allem zeigen, dass wir nicht nur neue Charaktere und Quests einbauen, sondern auch bestehende überarbeiten und ihnen mehr Tiefe verleihen. Wir stellen euch deshalb zwei NPCs vor, die ihr alle kennt und die im CSP eine wichtige Rolle spielen werden, sofern der Held den Weg des Rebellen geht, die bisher aber kaum mehr als leere Hüllen und Questmaschinen waren.

Der heutige Text wird euch hoffentlich zeigen, dass das nun der Vergangenheit angehört. Und keine Angst: Auch wer als Orksöldner oder Assassinen spielt, wird interessante Personen – alte Bekannte sowie völlig neue – treffen. Dies hier soll nur ein exemplarisches Beispiel sein.

Roland & Russel

Roland zählt heute zu den größten Feldherren Myrtanas. Da er in einer einflussreichen Paladinfamilie aufwuchs, stand schon bei seiner Geburt fest, dass er die Familientradition fortsetzen und eine militärische Laufbahn einschlagen sollte. So übte er sich in jungen Jahren in der Kunst des Kampfes und zeigte sich als besonders talentiert im Umgang mit dem zweihändigen Schwert.
Dank seiner Privilegien konnte er sich sicher sein, eines Tages in den Rang eines Paladins erhoben zu werden, doch war dies nicht möglich, solange er nicht seinen Mut in der Schlacht bewiesen hatte. Dies tat er schließlich, als er mit dem Heer Rhobars II. nach Nordmar zog, das Land zu erobern. Noch während des Feldzugs erhielt er die Weihe zum Paladin. Nachdem die entbehrungsreichen Kämpfe in Nordmar ihr Ende gefunden hatten, trat Roland den Rückweg nach Myrtana an, und leitete alles in die Wege, was nötig war, um eine eigene Armee befehligen zu können.
Nach dem Ausbruch des großen Orkkriegs war er also selbst zum Heerführer geworden, doch befanden sich seine taktischen Kompetenzen auf einem katastrophalen Niveau. Nichtsdestotrotz gelang ihm ein Aufstieg in die höchsten Ränge des myrtanischen Heeres. Er verstand es nämlich, einen Ring von fähigen Beratern zu unterhalten, die ihm strategischen Beistand leisteten und so erzielten Rolands Truppen mehrmalige Erfolge gegenüber den orkischen Invasoren.

Zu seinen Beratern zählte auch Russel, ein Krieger, der einfachen Verhältnissen entstammte. In der Armee des Reiches kämpfte er zunächst als Söldner gegen die Orks. Dabei stellte Russel seine Führungsqualitäten unter Beweis und so gelang auch ihm ein Aufstieg zum Offizier. Die Paladine waren gewillt, ihn in ihren Orden aufzunehmen, doch dieses Angebot lehnte er bewusst ab. In seinem Umfeld wurde diese Entscheidung für einen großen Fehler gehalten, man sagte, er habe seine Karriere unnötig sabotiert, denn als Paladin hätte er Einfluss erlangen können, der in seiner jetzigen Position unerreichbar für ihn war. Nach dem Verrat Lees war man am Hofe des Königs kaum noch gewillt, einen Soldaten in den Rang eines Generals zu erheben, dessen Loyalität gegenüber Innos und dem König nicht vollständig außer Zweifel stand.
Doch Russel stand zu seiner Entscheidung, denn er war der Meinung, sich so näher an seinen Männern zu befinden und einen realistischen Blick auf die Pläne und Einsätze behalten zu können.
Unter den Soldaten verdiente er sich regelmäßig Respekt, und seine Gefolgsleute entwickelten eine außerordentliche Loyalität zu ihrem Offizier.
In der Schlacht missachtete Russel des Öfteren die Befehle seiner Vorgesetzten, wenn er der Meinung war, eine bessere Alternative zu kennen. Das ein oder andere Mal bewahrte er seine Männer so vor dem sicheren Untergang. Und da er trotz allem häufig beachtliche Erfolge erzielen konnte – was im Angesicht der anwachsenden Übermacht der Orks immer bedeutsamer wurde – war man in den Rängen der Paladine bereit, über dieses eigentlich untragbare Verhalten großzügig hinwegzusehen.
Schließlich wurde Russel von Roland engagiert, an seiner Seite zu kämpfen und Pläne zu schmieden. Mit dem Hintergedanken, schlussendlich doch noch größeren Einfluss auf dem Schlachtfeld zu erlangen, nahm er das Angebot an.

Als die Orks endgültig die Oberhand im Krieg erlangten, wurde auch Rolands Armee in der Schlacht zerschlagen und in alle Himmelsrichtungen versprengt. Roland und Russel hat es nun in ganz verschiedene Winkel des Reiches getrieben, und beide führen mittlerweile größere Gruppen von Widerstandskämpfern an. Während Roland, der nun ohne seine Berater dasteht, die Rebellen von Okara immer wieder in verhängnisvolle Situationen treibt, hat Russel in Nemora mit der Situation zu kämpfen, zwischen Orks und Assassinen eingeklemmt zu sein.
Vom Verbleib des jeweils anderen wissen Roland und Russel nichts, aber wenn es am Ende doch noch Hoffnung für den Widerstand geben sollte, und die Vorbereitungen für eine große Revolution langsam anlaufen könnten, dann würden sich ihre Wege sicher wieder kreuzen…

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