4. Dezember 2012

- 3:30

Die Gothic 3-Welt wirkte stets etwas leer und steril, da man meist nur das über sie erfuhr, was für das unmittelbare Spielgeschehen nötig war, es aber kaum Hintergrundinformationen zu ihrer Geschichte gab.

Dies zu ändern, war uns von Anfang an ein wichtiges Anliegen. Zwar war Gothic auch vor dem dritten Teil nie für seine ausgedehnte und durchdachte Lore bekannt, doch ist dies einer der Bereiche, in denen wir weniger versuchen, Gothic 3 mehr an seine Vorgänger anzugleichen, als vielmehr auch deren Schwächen auszubügeln.

Deshalb wird man an vielen Stellen in der Spielwelt Bücher und Schriften finden, die für das Spiel selbst nicht weiter von Bedeutung sind (obwohl einige von ihnen durchaus nützliche Questhinweise enthalten können), aus denen der interessierte Spieler aber mehr über die Welt erfahren kann, in der er sich bewegt. Zwei dieser Bücher wollen wir euch exemplarisch präsentieren.

„Der Schatten der Sonne“:

Noch während der Kreuzzüge zum Ruhme unseres Gottes, wandten sich einige unserer Brüder von der heiligen Doktrin und dem Licht unseres Herrn Innos ab. Sie bewahrten die Lehren Beliars, die mit den Tempeln und Stätten des Finsteren hätten vernichtet werden sollen. So kam es, dass aus dem Kern unserer herrlichen Kirche selbst neue Häresie entstand und im Verborgenen blühte. Einstigen Ordensbrüdern ist es zu verdanken, dass wir den Beliarkult im Mittelland bis heute nicht ausrotten konnten. Inzwischen agieren unsere Feinde im Schatten. Es ist die Pflicht unserer Inquisition und der eisernen Hand der Paladine, nach ihnen zu fahnden und sie überall dort zu bekämpfen, wo ihre Arbeit Früchte trägt. Sie müssen mit Stumpf und Stiel vernichtet werden.

„Die Geschichte der Runen“:

Magische Runen sind heute in ganz Myrtana, einschließlich der Inseln, verbreitet und finden bei den Anhängern Innos’ gleichermaßen Anwendung wie bei den Anhängern Beliars. Ihren Erfolg verdanken sie zweifellos der Tatsache, dass sie die Vorteile von Spruchrollen und Alter Magie in sich vereinen: Sie lassen sich ohne allzu großen geistigen Aufwand wirken und sie werden dabei nicht verbraucht, sind also beliebig oft benutzbar. Wenn wir jedoch heute davon sprechen, Runen und Spruchrollen hätten die Alte Magie ersetzt, vergessen wir oft die lange Geschichte unserer Runen und die Tatsache, dass sie nicht von Anfang an die heutige Form besaßen. Tatsächlich gab es mehrere Vorläufer. So ist bekannt, dass der Grachtnakk, der Zauberstab der khoriner Orkschamanen, an der Spitze mit einem magischen Erzbrocken versehen ist. Da auch unsere Runen aus Erz gefertigt sind, kommt hier vermutlich eine primitive Variante derselben Technik zum Einsatz. Noch weit interessanter sind jedoch die direkten Vorgänger unserer Runen, die unsere Vorfahren nutzten: Steine, die noch nicht aus magischem Erz bestanden. Heute zeugen nur noch Teleportsteine von dieser Technik, wobei die Druidensteine und die Ahnensteine der Nordmarer ähnlich beschaffen zu sein scheinen.

 

Barthos von Laran