Lebenszeichen

- 16:41

Um die Frage ein für allemal zu beantworten: Nein, wir sind nicht tot!

Und ihr dürft sicher sein: Sollten wir dieses Projekt jemals aufgeben – wozu es momentan keinen Grund gibt – werden wir das sicher nicht still und heimlich tun, sondern es zumindest öffentlich bekannt geben. Solange dies nicht geschieht, geht die Arbeit weiter, auch wenn wir mal einige Zeit lang keine News auf unserer Homepage veröffentlichen.

Wir bitten euch, nach solchen nicht ständig zu fragen, denn weder wollen wir alles Pulver verschießen und euch jede Spannung nehmen, indem wir zuviel verraten, noch wollen wir all unsere Zeit darauf verwenden, News und Specials zu basteln – lieber wollen wir die Mod selbst schnellstmöglich fertigstellen. Dass wir nicht wöchentlich von uns hören lassen, ist somit nur in eurem Interesse.

Nichtsdestotrotz haben wir beschlossen, euch zum Abschluss des Sommers ein kleines Paket zu schnüren, das aus drei Teilen bestehen soll: Einer Statusmeldung, einigen Screenshots und einer Kurzgeschichte.

Fortschritt

Obwohl viele von uns in den letzten Monaten vor allem mit Klausuren beschäftigt waren, macht das Projekt gute Fortschritte. Wie immer sind konkrete Angaben ohne zu spoilern schwer und wie immer gilt: Wir arbeiten nicht chronologisch sondern an allem gleichzeitig, was Prozentangaben praktisch unmöglich macht.

Komplett durchspielbar sind die ersten drei Kapitel, doch das allein sagt wenig, denn auch in den späteren ist schon vieles umgesetzt. Momentan arbeiten unsere Techniker an der Fertigstellung einer neuen Testversion, die bereits alle größeren Nebenquestreihen und -fraktionen enthalten wird. Die Storyabteilung ist vor allem mit den letzten Dialogen bzw. der Korrektur des vierten Kapitels beschäftigt.

Die größten Baustellen sind momentan noch das letzte Kapitel und diverse Ambientdialoge, die alles abrunden sollen. Das ist allerdings noch immer mehr, als es sich anhört, also tut uns einen Gefallen, und beschwert euch nicht gleich, wenn ihr auch nächste Woche das CSP noch nicht spielen könnt

Screenshots:

Unsere Techniker haben bei ihrer Arbeit einige ihrer Meinung nach besonders schöne Screens herausgesucht, die alle Änderungen an der Spielwelt und ihren Bewohnern (aber nicht zwingend den finalen Stand – es kann ja immer sein, dass uns noch etwas einfällt und/oder wir noch etwas verbessern ) zeigen, die wir bereits vorgenommen haben. Wir möchten diese Screens nicht weiter kommentieren, sondern für sich selbst sprechen lassen. Wir sind gespannt, was euch alles auffällt…

Ärger mit den Söldnern

Zu guter letzt hat unser Storywriter Fenris eine Kurzgeschichte verfasst, die euch einen der neuen Charaktere, die durch das CSP ins Spiel finden, näher bringen soll. Es handelt sich um den Kopfgeldjäger Rabe, den ihr bereits aus Türchen Nummer 7 des Adventskalenders kennt.

Ärger mit den Söldnern

„Leute, glaubt mir doch endlich! Für heute hab’ ich nichts mehr!“, flehte Flint die vier grimmig dreinblickenden Söldner an. Die Burschen kamen jeden Abend in seine Kneipe, tranken aus, was da war, und wurden ungemütlich. Besser gesagt: Sie wurden von Tag zu Tag etwas ungemütlicher. „Ihr Kerle sauft meinen Schnaps nun mal wie die Oger.“

„Quatsch nicht so blöd! Dahinten seh’ ich doch ganz genau ein paar volle Fässer!“, ereiferte sich Spike. „Rück sie raus oder wir stopfen dich in eines der leeren und rollen dich die Straße runter!“

Lautes widerwärtiges Gelächter unter seinen Spießgesellen. Einer grölte: „Vielleicht schwitzt er das Fass dann ja wieder voll. Den Unterschied zu seiner Plörre würde man sowieso nicht merken. Das Zeug schmeckt doch eh wie Trollpisse.“

Schon fast winselnd versuchte der Wirt zu erwidern: „Die sind nicht für euch. Diese Fässer habe ich schon an den Wütenden Eber in Montera verkauft.“

Doch Spike ließ sich nicht beirren: „Interessiert uns ’nen Scheiß, was du denen in Montera versprichst. Sollen die doch durstig sein – wir sind hier in Faring; sozusagen die Elite. Wenn jemand auf keinen Fall auf dem Trockenen sitzen sollte, dann wir.“ Grinsend stützte er einen Ellenbogen auf die Theke und beugte sich vor. „Du willst doch, dass wir dich beschützen, wenn die Rebellen kommen? Du willst doch, dass wir es immer gut mit unserem Flint meinen? Also geh jetzt da rüber und mach ein Fass von dem Schnaps auf, der nach Trollpisse schmeckt!“ Zustimmendes Grölen von allen Seiten.

„Wisst ihr, wieso das Zeug für euch nach Pisse schmeckt?“, kam es auf einmal von der Tür: „Weil ein Wirt, der bedroht wird, durchaus auf den Gedanken kommen könnte, seinen Peinigern in die Humpen zu pinkeln.“ Flint duckte sich weg, während die anderen Anwesenden ihre Köpfe geschlossen in Richtung des Eingang wandten. Draußen war es schon lange dunkel, denn die „Gäste“ pflegten stets bis Mitternacht zu zechen. In der Finsternis glomm nur ein winziger Funke Glut, während der beißende Geruch von Sumpfkraut sich langsam in die Schenke schlich.

„Na was haben wir denn da? Einen Komiker! Ich finde, du solltest hier zu uns reinkommen um zu wiederholen, was du gerade gesagt hast“, kläffte Spike in die Nacht hinaus.

Das Fünkchen Glut näherte sich, bald schon stand ein verdreckter Kerl in nietenbesetzter schwarzer Lederrüstung im Türrahmen, die Haare zerzaust, die Stiefel von Schlamm bedeckt, das Gesicht voller Dreck. Der Söldnerhaufen lachte: „Wusste ich’s doch, ’ne Witzfigur. Du Häufchen Elend spuckst ziemlich große Töne, so zerschlissen wie du aussiehst.“, scherzte einer.

Spike grinste nur sein fieses Grinsen.

Flint war absolut nicht wohl bei der Sache. Der Fremde steckte gerade mächtig in der Klemme. Die Orks scherten sich nämlich nicht darum, was ihre Söldner mit Landstreichern anstellten. Dazu kam, dass es sich bei Spike um den unangefochtenen Champion der kleinen Dorfarena von Faring handelte, jemanden also, dem man besser nicht ans Bein pinkelte. Doch die Gestalt im Türrahmen provozierte Spike auch noch weiter, während sie, den abgebrannten Krautstängel wegschnipsend, eintrat: „Na was denn? Ich hatte geglaubt, bei dem Lärm hier drinnen auf einen harten Burschen zu treffen. Jetzt sehe ich aber nur ein paar Großmäuler.“

Der Gladiator verzerrte wütend sein Gesicht und zog das Schwert, um auf den Fremden loszugehen: „Das hast du nicht umsonst ge-“ Eine Hand fuhr blitzschnell nach vorne und schloss sich um Spikes Schwertarm. Schon traf ihn ein wuchtiger Tritt am Schienbein und ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Noch stand er aufrecht, doch nun folgte ein gerader Schlag gegen sein Kinn, der ihn endgültig von den Füßen riss.

„Schön zahm bleiben, Jungs. Ihr werdet jetzt euren Freund hier nehmen und abhauen, sonst schlaft ihr heute alle hier.“

Von einem Moment auf den anderen war keiner der Bande mehr so mutig wie noch zuvor. Sie taten, wie ihnen geheißen. Flint gab dem Reisenden unterdessen einen feuchten Lappen für dessen schmutziges Gesicht. Etwas Rubbeln, da erkannte der Wirt seinen neuen Gast: „Rabe! Hätte ich es wissen müssen. Keiner springt so mit Raufbolden um wie du!“

„Sagen wir mal, ich hatte heute einen echt miesen Tag, da kam mir dieser Bursche gerade recht. Schade, dass es kein Assassine war“, erklärte der Kopfgeldjäger lächelnd.

„Was ist denn schiefgelaufen?“

„Ach.“ Rabe winkte ab. „Ich hatte einen Paladin erwischt, bei Montera. Aber einer von diesen elenden Assassinen hat mir im Gebüsch aufgelauert, mich mit einem Giftpfeil betäubt und sich den Burschen geschnappt.“ Der Kopfgeldjäger lehnte sich gegen die Theke. „Wenn mich nicht alles täuscht, ist der Kerl nach Kap Dun unterwegs. Werd’ morgen mal eine Nachricht an Bufford schicken. Mal sehen, ob ich wenigstens dafür sorgen kann, dass der Mistkerl keine ordentliche Belohnung bekommt.“

Flint nickte verständnisvoll. Er wusste um Rabes Abneigung gegenüber dem Wüstenvolk und wie die Assassinen den myrtanischen Kopfgeldjägern dieser Tage das Leben schwer machten. „Wofür eigentlich das Sumpfkraut?“, fragte er dann. „Wer das raucht, wird langsam im Kopf, wer wiederum langsam im Kopf ist, der lebt in diesen Zeiten für gewöhnlich nicht lang.“

„Gegen die Schmerzen. Außerdem hast du doch wohl gerade gesehen, dass ich nicht langsam bin.“

„Geh dich erst mal waschen! Wenn du ein wenig länger hier bleibst und mir die Burschen vom Hals hältst, dann pennst du hier umsonst und säufst, sobald ich neuen Schnaps gebrannt habe, billiger als jeder andere Mistkerl!“

„Nichts lieber als das.“

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